Dein Arbeitsplatz zuhause – mehr als nur ein Schreibtisch
Remote arbeiten bedeutet nicht, dass du dich alleine durchschlagen musst. Mit der richtigen Struktur wird Fernlernen zum echten Vorteil.
Seit 2024 haben wir bei hunderten Vertriebsteams gesehen, wie stark die Umgebung die Leistung beeinflusst. Manche schaffen es in ihrer Küche, andere brauchen klare Grenzen. Was wirklich zählt: Wissen, was für dich funktioniert – und das dann auch umsetzen.
Lass uns sprechen
Dein Raum bestimmt deinen Rhythmus
Die meisten starten motiviert ins Remote-Arbeiten und merken nach zwei Wochen: Irgendwas läuft schief. Meistens liegt's am Raum. Wenn dein Arbeitsplatz auch dein Essplatz ist, verschwimmen die Grenzen schneller als gedacht.
Im Sommer 2025 haben wir mit einem Finanzteam aus Köln zusammengearbeitet. Die kämpften mit ständigen Ablenkungen. Was geholfen hat? Nicht teurere Technik oder längere Arbeitszeiten.
- Feste Zeiten zum Starten und Aufhören – klingt simpel, aber wird oft ignoriert
- Physische Trennung zwischen Arbeit und Privatleben, auch wenn's nur eine Trennwand ist
- Bewusste Pausen statt endlosem Durcharbeiten mit halbem Fokus
- Technologie als Werkzeug nutzen, nicht als Aufschieberitis-Quelle
Das Vertriebsteam hat innerhalb von sechs Wochen ihre Abschlussraten deutlich verbessert. Nicht durch mehr Calls, sondern durch bessere Konzentration während der Calls.
Techniken, die wirklich helfen
Remote-Arbeit braucht andere Strategien als Büroarbeit. Diese Methoden haben sich in der Praxis bei Vertriebsteams bewährt – ohne Esoterik, nur Ergebnisse.
Die Zwei-Bildschirm-Regel
Ein Monitor für Arbeit, einer für Kommunikation. Trennt Aufgaben visuell und reduziert das ständige Hin-und-Her zwischen Tabs.
Muss kein Luxus-Setup sein – ein Laptop und ein günstiger Zweitmonitor reichen völlig. Der Unterschied liegt in der mentalen Klarheit.
Akustische Signale nutzen
Dein Gehirn liebt Routinen. Manche starten mit dem gleichen Lied ihre Arbeitszeit, andere nutzen bestimmte Sounds für Pausen. Simpel, aber effektiv.
Ein Händler aus Stuttgart hat uns erzählt, dass sein Team jetzt einen festen "Start-Sound" hat. Klingt verrückt, funktioniert aber.
Zeitblöcke statt To-Do-Listen
Listen werden lang und demotivierend. Zeitblöcke sind konkret: 90 Minuten für Kundenanrufe, 30 Minuten für E-Mails. Fertig.
Das hilft besonders bei Verkaufsaktivitäten, wo Konzentration den direkten Unterschied macht zwischen Abschluss und "Ich denke noch drüber nach".
Bewegung zwischen Sessions
Sitzen tötet Energie. Nach 90 Minuten konzentrierter Arbeit: Aufstehen, kurz raus, Wasser trinken. Keine halbe Stunde Pause, nur fünf Minuten Bewegung.
Die besten Verkäufer wissen: Frische Luft vor dem wichtigen Call bringt mehr als eine weitere Vorbereitung am Bildschirm.
Dokumentiere deine Fortschritte
Remote fehlt das direkte Feedback vom Team. Deshalb: Schreib auf, was du geschafft hast. Nicht für den Chef, für dich selbst.
Eine kurze Notiz am Ende des Tages hilft enorm gegen das Gefühl, nichts erreicht zu haben – was remote öfter auftritt als gedacht.
Feste Check-in-Zeiten
Anstatt ständig erreichbar zu sein: Zwei feste Zeiten am Tag für Team-Updates. Reduziert Störungen und gibt trotzdem Struktur.
Bei Finanzteams besonders wichtig, wo Konzentration bei Analysen mehr zählt als permanente Verfügbarkeit.
Was Profis anders machen
Nach Jahren im Vertriebstraining haben wir ein Muster bemerkt. Die erfolgreichsten Remote-Verkäufer haben nicht die beste Technik oder das schönste Homeoffice. Sie haben Systeme.
Ein System bedeutet: Du weißt genau, was als nächstes kommt. Keine Entscheidungen, die Energie kosten. Morgens aufstehen, Kaffee, 20 Minuten E-Mails, dann direkt in die erste Verkaufssession. Immer gleich. Klingt langweilig? Ist aber befreiend.
„Remote-Arbeit hat mir gezeigt, dass Disziplin nicht bedeutet, härter zu arbeiten. Es bedeutet, smarter zu planen. Seit ich feste Zeitblöcke habe, ist mein Umsatz gestiegen, aber ich arbeite weniger Stunden."
— Thorbald Reinking, Vertriebsleiter aus München
Die größte Herausforderung beim Fernlernen? Isolation. Man merkt's nicht sofort, aber nach Wochen wird es spürbar. Deshalb braucht's regelmäßigen Kontakt – und damit meine ich nicht nur Videocalls über Zahlen.
Manche Teams haben virtuelle Kaffeepausen eingeführt. Zehn Minuten, kein Arbeitsthema, nur Plaudern. Klingt nach Zeitverschwendung, ist aber Investment in Teamspirit. Und gute Teams verkaufen besser als einsame Einzelkämpfer.
Ein weiterer Punkt: Lerne, Nein zu sagen. Remote bedeutet oft, dass Grenzen verschwimmen. Plötzlich wird erwartet, dass du auch um 21 Uhr noch auf Nachrichten antwortest. Setz klare Zeiten – nicht nur für dich, auch für andere.
Was andere erreicht haben
Diese Leute haben Remote-Arbeit für sich funktionieren lassen – nicht über Nacht, aber mit der richtigen Herangehensweise.
Ludvig Kranberg
B2B-Vertrieb, Hamburg
Die ersten Monate Remote waren chaotisch. Seit ich einen festen Tagesrhythmus habe und meinen Arbeitsplatz physisch vom Rest der Wohnung trenne, läuft's deutlich besser. Meine Abschlussquote hat sich verbessert.
Casimir Pavlenko
Finanzberater, Frankfurt
Remote bedeutete für mich anfangs Isolation. Jetzt haben wir tägliche Team-Check-ins, nicht lang, aber regelmäßig. Das macht den Unterschied. Man fühlt sich weniger allein und kann Strategien schneller austauschen.
Iestyn Brückmann
Vertriebstrainer, Berlin
Ich dachte, Remote-Training funktioniert nie so gut wie vor Ort. Lag falsch. Mit den richtigen Tools und klarer Struktur erreiche ich sogar bessere Ergebnisse. Die Leute sind fokussierter, wenn sie in ihrer gewohnten Umgebung lernen.